Am laufenden Band . . .
Am laufenden Band, ständig will irgendjemand etwas von mir; will was von mir wissen oder will etwas haben; immerzu braucht wer was von mir oder gibt mir etwas, fragt was oder sucht was.
Immerfort muss ich an tausend Dinge denken; dies noch schnell erledigen und das ja nicht vergessen; aufschreiben – alles aufschreiben, was ich nicht aufschreibe, vergesse ich. Jenes wollte ich doch noch kopieren und austeilen. Ich muss ja noch eine Kleinigkeit besorgen, bloß wann?
Ich komme mir vor wie am Gängelband – und das schon seit Tagen, eigentlich seit Wochen.
Fließbandarbeit – nix dagegen – hier noch und da noch und immer noch nicht genug, immer noch nicht fertig. Noch ein Termin und dann noch schnell da eine Besprechung und ja keine Fristen übersehen, alles noch rechtzeitig irgendwie hinbekommen.
Und dann plötzlich ist es soweit: der letzte Schultag ist da und wieder ist ein Schuljahr vorbei. Wo ist es bloß hin? Pusteblume – . . .
Ich höre meine Lieblingsband, habe mir mein ac-caritas Bandl ums rechte Handgelenk gebunden, lese den Spruch und lächle in mich hinein: durchatmen – aufatmen. Ferien . . . denke ich – endlich frei – und doch verbunden, verbandelt und die beruhigende Gewissheit, dass es nächstes Schuljahr wieder weiter geht.
