Als es nach der Unterstufe Zeit war, sich ernsthafte Gedanken über die Zukunft zu machen, entschied ich mich für die HLW für Sozialmanagement. Heute kann ich mit Überzeugung sagen, dass es die perfekte Entscheidung und der erste große wichtige Schritt war, auf dem sich meine bisherige Karriere aufgebaut hat.
Während dieser 5 Schuljahre konnte ich mich entfalten und vieles über mich, meine Stärken aber auch Schwächen, lernen und ich wurde sehr selbständig und selbstbewusst. Dazu haben auf jeden Fall die Größe und die familiäre Atmosphäre der Schule beigetragen. Rückblickend kann ich sagen, dass sich meine heutige Persönlichkeit vor allem in diesen 5 Jahren geformt und entwickelt hat.
Sehr hilfreich dafür waren die zahlreichen Praktika, die wir absolvierten. Es war unglaublich spannend, in verschiedene Bereiche hineinschnuppern zu können und für sich herauszufinden, was einem Spaß macht und wo man sich später einmal sehen könnte. Mein Lieblingspraktikum war das Sommerpraktikum nach dem 4. Jahr. Ich arbeitete zwei Monate in einem Waisenhaus in Tangier in Afrika. Gemeinsam mit einer Krankenschwester war ich für 15 neugeborene Babys verantwortlich. Es war eine sehr schöne und gleichzeitig traurige Erfahrung, die mich sehr geprägt hat. Ich habe vieles in diesem Praktikum gelernt, das Wichtigste jedoch war, dass ich danach wusste, dass ich später auf jeden Fall in verschiedenen Ländern leben und arbeiten möchte.
Sehr positiv an der HLW empfand ich auch die Mischung zwischen Sozialer Arbeit und Wirtschaft, denn dadurch hat man die Möglichkeit Berufe im Sozialwesen von beiden Seiten kennenzulernen und zu entscheiden, in welche Richtung man gehen möchte. Ich habe im 5. Jahr für mich erkannt, dass der wirtschaftliche Bereich meine Richtung sein wird. Ich wollte schon immer unbedingt Menschen helfen und die Welt verbessern und ich war/bin der Meinung, dass man in der Verwaltung/Wirtschaft oft „größere Veränderungen“ bewirken kann als in der direkten Arbeit mit Menschen zum Beispiel als Sozialpädagoge (und mit größeren Veränderungen meine ich nicht wichtigere oder bessere Veränderungen!). Deshalb habe ich mich nach der Matura dazu entschieden, „Nonprofit-, Sozial- und Gesundheitsmanagement“ am MCI Innsbruck zu studieren, wodurch ich dem Schwerpunkt der HLW sehr treu geblieben bin. Die HLW war sehr hilfreich für dieses Studium und vor allem im ersten Semester kannte ich bereits einige Themen der Vorlesungen. Während des Studiums absolvierte ich im 5. Semester ein Auslandssemester in den USA und habe meine Liebe für dieses Land entdeckt. Aus diesem Grund ging ich nach meiner Bachelor-Prüfung in die USA zurück und arbeitete dort ein Jahr als Au Pair, vor allem um mein Englisch zu perfektionieren, da mir im Studium bewusst wurde, wie wichtig es ist, Englisch perfekt zu beherrschen, wenn man international arbeiten möchte.
Seit einer Woche bin ich nun Trainee an der Botschaft der Europäischen Union in Washington DC. Von Amerika aus für mein Heimatland Österreich und die Europäische Union zu arbeiten ist genau das, was ich mir erträumt habe und ich hoffe sehr, dass ich nach meinem sechsmonatigen Traineeship übernommen werde. Das Aufnahmeverfahren für dieses Traineeship war sehr schwer und es bewerben sich jedes Jahr über 80 Menschen für 5 Trainee Plätze. Bei meiner Zusage wurde mir gesagt, dass ein wesentliches Argument für meine Aufnahme meine vielseitige Berufserfahrung trotz meines jungen Alters war. Das habe ich der HLW zu verdanken. Denn in welcher anderen Schule maturiert man nach 5 Jahren und hat bereits 6 verschiedene Praktika absolviert? Ich denke, dass Berufserfahrung jetzt schon mindestens genauso wichtig ist wie die akademische Laufbahn und in Zukunft immer wichtiger werden wird.